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Störgrößen und Steuermechanismen in der Bergwalddynamik
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"Störung" (engl. "disturbance") =
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ein Ereignis, das sich einem Jahrzehnte bis Jahrhunderte umfassenden Rahmen zeitlich abgrenzen
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lässt und die Verfügbarkeit von Ressourcen (Licht, Wasser, Nährstoffe...) in Wäldern beeinflusst |
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als Störereignis können unter anderem Sturmwürfe/-brüche, Schneebrüche oder Borkenkäfer in
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Erscheinung treten
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Der Begriff Störung ist in unserem Sprachgebrauch ausschließlich negativ belegt. Harmonie, Gleichgewicht, Stabilität, Kontinuität werden als positiv empfunden und können durch Störung verloren gehen.
Aus dem Modell eines urewig konstanten "Klimaxzustandes" (Anm. = der Endzustand einer stetigen Entwicklung) abgeleitet und bis heute verbreitet ist die Vorstellung, funktionierende Waldökosysteme befänden sich in einem "stabilen" Gleichgewichtszustand und seien deshalb vor Katastrophen geschützt. Schadereignisse werden bei dieser Betrachtung primär als Anzeiger für menschlich verursachte "Störungen" der Selbstregulationskräfte angesehen. Dieses naive Bild verkennt die grundlegende Bedeutung natürlicher Dynamik als Triebfeder der Evolution - bzw. der Störereignisse als Ursache von Standorts- und Artenvielfalt. Viele Baum- bzw. Pflanzen- und Tierarten sind auf die Wiederkehr bestimmter Störungen angewiesen.
Massensterben, Seuchenzüge, Insektenkalamitäten etc. treten auch ohne Zutun des Menschen immer wieder auf, sie sind demzufolge bis zu einem gewissen Grad als Ausdruck intakter Wildnis zu verstehen (Anm.: Grundsätzlich können Störungen natürlicher Weise auftreten oder vom Menschen herbeigeführt werden).
Der Begriff "Störung" wird daher als Ausdruck für Steuerungsfaktoren der Waldentwicklung von prägendem Ausmaß verwendet.
Nach bzw. aus Scherzinger, W. 1996: Naturschutz im Walde
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ursula.nopp-mayr@boku.ac.at |
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