Pflanzenverbiss und Samenfraß durch verschiedene Säugetiere und Vögel üben einen wesentlichen Einfluss auf die Konkurrenzverhältnisse der Pflanzen am Waldboden aus und bestimmen neben anderen Faktoren, welche Pflanzenarten dominieren und welche Baumarten letztendlich am Bestandesaufbau beteiligt sein können. Sie stellen somit einen beachtlichen Regulations- oder "Störfaktor" in der Walddynamik dar.
Waldbodenvegetation und Waldverjüngung werden einerseits durch Schalenwildarten (insbes. Rehwild, Rotwild, Gams- und Muffelwild) verbissen, andererseits nutzen auch diverse Kleinsäuger (inbes. bestimmte Mäusearten, aber auch Hasen) und Vögel diese Nahrungsquelle.
Ebenso wie Jungpflanzen der Bäume ergänzen auch deren Samen die Nahrungspalette von Kleinsäugern und Vögeln. Samenfraß ist nicht alleine als eine Verringerung des Fortpflanzungspotentials der Waldbäume zu bewerten, sondern ist oft eine wesentliche Voraussetzung für die Samenverbreitung (im Kot der Tiere) und die Samenkeimung; dabei spielen das Plätzen/Bodenforkeln und Tritteinwirkungen des Schalenwildes als Bodenverwundung (Schaffung eines günstigen Keimbettes für die Baumsämlinge) sowie Kot-/Urinabsetzung als Düngung eine unterstützende Rolle.
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