In Wäldern, die unter starkem menschlichen Einfluss stehen, wird häufig durch die Art der Bewirtschaftung eine besondere Anfälligkeit gegenüber Sturm- und Schneeschäden verursacht. Gleichzeitig wird oftmals unterstellt, dass Urwälder von sich aus eine höhere Widerstandskraft gegenüber diesen Schadfaktoren aufweisen.
Diesbezüglich sind mehrere Gesichtspunkte zu beachten:
1. in Urwäldern kann - abgesehen etwa von menschlich verursachten Luftverunreinigungen - nicht von "Schäden" im eigentlichen Sinn gesprochen werden, da alle natürlichen Störungen und Dynamiken "erlaubt" oder erwünscht sind;
2. Urwälder können durch die Art und Weise, wie neue Baumgenerationen entstehen (sog. "Waldverjüngung"), tatsächlich eine geringere Anfälligkeit gegenüber Sturmwurf und Schneebruch aufweisen.
3. Wirtschaftswälder unterliegen einer mehr oder weniger engen menschlichen Zielsetzung; dies bedingt einerseits, dass aus ökonomischen Gründen u.U. eine höhere Schadanfälligkeit in Kauf genommen wird, andererseits die Toleranz gegenüber dem Auftreten von Störungen herabgesetzt ist.
Ziel der Urwaldforschung soll es sein, die Anfälligkeit von Urwaldbeständen gegenüber Störungen durch Sturm und Schnee mit jener von Wirtschaftswäldern zu vergleichen. Darüber hinaus ermöglicht eine Erkennung potentiell für Sturm- und Schneeschäden anfälliger Flächen eine Schwerpunktlegung wissenschaftlicher Untersuchungen zur Walddynamik auf ebendiese Flächen.
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