Störgrößen und Steuermechanismen in der Bergwalddynamik
Prädispositionsabschätzungen -
wie anfällig sind Waldökosysteme für verschiedene Störfaktoren?
Waldökosysteme werden in unterschiedlichem Ausmaß durch das Wirksamwerden verschiedener Störfaktoren geprägt und gestaltet. Das Zustandekommen von Störungen - die im Wirtschaftswald als "Schäden" bewertet werden - ist neben dem mehr oder weniger zufallsgeprägten Auftreten von Störfaktoren auch von der Anfälligkeit der Waldbestände für derartige Störungen abhängig.
Je anfälliger ein Waldbestand für "Erkrankungen" oder Störungen (wie etwa Stürme/Orkane, Nassschnee-Ereignisse ...) ist, umso wahrscheinlicher wird bei einem räumlichen und zeitlichen Zusammentreffen von Störfaktor und anfälligem Waldbestand (= Prinzip der Koinzidenz) die Ausbildung von "Schäden".
Kann man nun die Anfälligkeit von Waldbeständen (=Prädisposition) mit Hilfe bestimmter Größen beschreiben oder messen, so wird es möglich, gefährdete Bereiche im Gelände ebenso wie Einflüsse menschlicher Bewirtschaftung auf die Schadensanfälligkeit aufzuzeigen.
Daraus ergeben sich interessante Fragenstellungen, die im Rahmen des Projektes "Störgrößen und Steuermechanismen in der Bergwalddynamik" behandelt werden:
1. bestehende Systeme zur Abschätzung der Prädisposition von Waldbeständen (etwa gegenüber Sturm- und Schneeschäden, Borkenkäferbefall oder Schalenwild-Verbiss) , die ursprünglich für bewirtschaftete Wälder entwickelt wurden, sollen auf Urwaldsysteme angewendet werden; dabei ist zu klären, ob Urwälder - wie es in der Literatur häufig unterstellt wird - tatsächlich von sich aus einer geringeren Schadanfälligkeit als Wirtschaftswälder unterliegen;
2. sind die Prädisposition-Schätzsysteme auf Urwälder umlegbar, so können zu erwartende künftige Störungsflächen räumlich ausgemacht und als Schwerpunkte intensiverer Beobachtungen (Monitoring) und Untersuchungen definiert werden.
Forschungsinhalte/-ziele
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