Störgrößen und Steuermechanismen in der Bergwalddynamik
Borkenkäferentwicklung - Modelle - Risken
Borkenkäfermassenvermehrungen stellen einen wesentlichen Gesichtspunkt in der Sukzession nach Windwürfen dar (Sukzession = Übergehen einer Pflanzengesellschaft in eine andere an einem gegebenen Standort). Voraussetzung für derartige "Gradationen" sind nicht nur die Bereitstellung reichlichen Brutmaterials (= vom Wind oder Schnee geschädigte bzw. geschwächte Bäume), sondern auch die Erfüllung der thermalen Ansprüche der Käfer, denn Borkenkäfer sind wie andere Insekten in ihrer Entwicklungsgeschwindigkeit von den Außentemperaturen abhängig.

Bei Kenntnis der Temperatur-Bedürfnisse einzelner Borkenkäferarten (hier im Speziellen des Buchdruckers) für die Vollendung der Entwicklung vom Ei bis zum fortpflanzungsfähigen Käfer können mit Modellen die grundsätzlichen Entwicklungsbedingungen in Abhängigkeit vom gegebenen Gelände errechnet werden. Daraus ergeben sich Zonen, die den gefragten Borkenkäfern abgesehen vom aktuellen Witterungsgeschehen besonders günstige Vermehrungsbedingungen bieten und Geländebereiche, die einer raschen Entwicklung entgegenstehen.

Borkenkäferentwicklungsmodelle, die auch im Rahmen des Projektes "Störgrößen und Steuermechanismen in der Bergwalddynamik" zur Anwendung kommen, kombinieren das Wissen über prinzipielle Zusammenhänge zwischen Temperatur und Borkenkäferentwicklung mit aktuell vorliegenden Witterungsbedingungen.
Daraus ergeben Antworten auf folgende Fragen:
1. Wie ist der konkrete Stand der Borkenkäferentwicklung in der laufenden Vegetationsperiode in Abhängigkeit von der herrschenden Witterung?
2. Wieviele Generationen konnten auf Grund der Witterung in einer gegebenen Vegetationsperiode an bestimmten Punkten des Geländes abgeschlossen werden?
3. Von welcher grundsätzlichen Gefährdungszonierung des Geländes kann ausgegangen werden?
Forschungsinhalte/-ziele
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